Hauskauf: Eigenmittel-Alternativen und deren Vor- und Nachteile
Sie möchten gerne ein Haus kaufen, haben aber nicht die benötigten Eingemittel auf dem Konto? Dieser Artikel zeigt Alternativen auf

Beim Immobilienkauf ist das Eigenkapital ein zentraler Bestandteil der Finanzierung. In der Praxis wird dieses oft mit dem Kontoguthaben der Käufer gleichgesetzt. Doch nicht immer steht ausreichend Liquidität auf dem Konto zur Verfügung – sei es, weil Vermögen gebunden ist, oder weil Käufer ihre Liquidität bewusst schonen möchten. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Alternativen zum klassischen Kontoguthaben, die als Eigenmittel anerkannt werden können. In diesem Artikel beleuchten wir verschiedene Möglichkeiten, ihre Vorteile und potenzielle Risiken.
1. Vorsorgegelder (2. und 3. Säule)
Vorteile:
- Verfügbarkeit: Gelder aus der 2. Säule (Pensionskasse) können für den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum vorbezogen oder verpfändet werden.
- Hebelwirkung: Durch Verpfändung bleibt das Kapital in der Vorsorge, was langfristig die Altersvorsorge schützt.
- Steuerliche Vorteile: Ein Vorbezug kann zu einer einmaligen Steuer führen, die jedoch oft geringer ist als die langfristige Belastung durch höhere Hypothekarzinsen.
Nachteile:
- Rentenlüecke: Ein Vorbezug reduziert die Altersrente.
- Rückzahlungspflicht: Bei Verkauf der Immobilie muss der Vorbezug zurückgeführt werden.
- Einschränkungen: Nicht alle Pensionskassen erlauben eine Verpfändung oder einen Vorbezug in beliebiger Höhe.
2. Wertschriften und Anlagevermögen
Vorteile:
- Flexibilität: Aktien, Fonds oder Obligationen können verkauft oder verpfändet werden.
- Verfügbarkeit: Bei liquiden Anlagen ist ein schneller Zugriff möglich.
- Verpfändung statt Verkauf: So bleibt das Investment erhalten und kann weiter Rendite erwirtschaften.
Nachteile:
- Marktrisiko: Bei Verkauf in einer Tiefphase kann es zu Verlusten kommen.
- Belehnungsgrenzeni: Finanzinstitute akzeptieren nur einen Teil des Werts als Sicherheit (z. B. 50–70 %).
- Volatilität: Schwankende Kurse können die Kreditwürdigkeit beeinflussen.
3. Darlehen von Dritten (z. B. Familie oder Freunde)
Vorteile:
- Zinsfreie oder zinsgünstige Konditionen: Innerfamiliäre Darlehen sind oft günstiger als Bankkredite.
- Flexibilität: Rückzahlungsmodalitäten können individuell vereinbart werden.
- Eigenmittelersatz: Banken akzeptieren solche Darlehen unter bestimmten Bedingungen als Eigenkapital.
Nachteile:
- Vertragliche Klarheit notwendig: Ohne schriftliche Vereinbarung kann es zu Konflikten kommen.
- Abhängigkeiten: Finanzielle Verflechtungen im privaten Umfeld bergen emotionales Konfliktpotenzial.
- Bankvorgaben: Die Bank verlangt oft eine klare Deklaration als „nachrangiges Darlehen“.
4. Vermögensumschichtungen (z. B. Verkauf von Fahrzeugen, Sammlungen, Zweitimmobilien)
Vorteile:
- Liquiditätsgewinn: Nicht benötigte Vermögenswerte können in Eigenmittel umgewandelt werden.
- Unabhängigkeit: Keine Verpflichtungen gegenüber Dritten oder Institutionen.
Nachteile:
- Verlust von Nutzen: Der Verkauf kann mit emotionalem oder praktischem Verzicht verbunden sein.
- Zeitaufwand: Der Verkauf kann dauern oder unter Wert erfolgen, wenn Eile besteht.
5. Vorschüsse auf Erbschaften oder Schenkungen
Vorteile
- Kapitalzufluss ohne Rückzahlungspflicht: Schenkungen erhöhen das Eigenkapital dauerhaft.
- Steuerlich begünstigt: In vielen Kantonen sind Schenkungen unter nahen Verwandten steuerfrei.
Nachteile:
- Familiäre Dynamik: Ungleichbehandlungen unter Geschwistern können zu Spannungen führen.
- Verfügbarkeit: Nicht jeder hat Zugang zu solchen familiären Ressourcen.
- Dokumentationspflicht: Banken verlangen klare Nachweise über Herkunft und Bedingungen.
Fazit
Das Kontoguthaben ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Eigenmittel für den Immobilienkauf bereitzustellen. Je nach individueller Situation können Vorsorgegelder, Wertschriften, private Darlehen oder Schenkungen sinnvolle Alternativen darstellen. Wichtig ist, jede Option sorgfältig zu prüfen – sowohl hinsichtlich der kurzfristigen Liquidität als auch der langfristigen finanziellen Stabilität. Eine fundierte Beratung durch Finanzexperten oder Hypothekarspezialisten ist dabei unerlässlich, um die optimale Lösung zu finden.
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